Zusammenfassung

Gesamteinsparung :8.682 Tonnen CO₂ pro Jahr
Technologietransfer :Erzeugung von sauberem Strom durch wieder instandgesetzte PV-Anlagen
Lokale Umwelt :Ersatz von fossilen Brennstoffen, insbesondere Gas, durch Solarstrom
Weitere Vorteile :Reduzierung der Abhängigkeit von Gas- und Dieselimporten, Schaffung von Arbeitsplätzen für Bau sowie Wartung und Betrieb der PV-Solaranlagen
Projektpartner :PowerGen Renewable Energy Nigeria Limited

Hintergrund

Nigeria, das bevölkerungsreichste Land auf dem afrikanischen Kontinent, rangiert trotz der größten Volkswirtschaft in Afrika im aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI) lediglich auf Platz 163 von insgesamt 191 bewerteten Staaten¹. Von den fast 220 Millionen Einwohnern Nigerias haben immer noch etwa 80 Millionen keinen Zugang zur Elektrizität. Das hat erhebliche Auswirkungen auf Bildung, Gesundheit und die wirtschaftlichen Chancen der Bevölkerung².

Hinzu kommt, dass die Energieerzeugung in Nigeria hauptsächlich auf fossile Brennstoffe, insbesondere Gas, angewiesen ist und das führt zu Umweltauswirkungen und Energieabhängigkeit. Im Jahr 2022 kamen nur 0,2 % des Gesamtstromverbrauchs aus Solarenergie³, dies entspricht 37 Megawatt . Das nationale Stromnetz ist außerdem veraltet und überlastet, wodurch es häufig zu Stromausfällen kommt, was sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen ein großes Problem darstellt. Daher entscheiden sich viele Menschen für Diesel-Generatoren, die allerdings eine finanzielle Belastung bedeuten.

Nigeria verfügt über äußerst günstige Gegebenheiten für die optimale Nutzung von Photovoltaik (PV)-Anlagen. Diese Gegebenheiten sind auf die geografische Lage des Landes und sein Klima zurückzuführen, die sich ideal für die Erzeugung von Solarenergie eignen.

Das Projekt

Das Projekt „Solar Power for Rural Regions in Nigeria“ ist eine gemeinsame Initiative von PowerGen Renewable Energy Nigeria Limited, einem nigerianischen Unternehmen, und der deutschen gemeinnützigen gGmbH atmosfair. Weitere Projektentwickler:innen sind in dem Projekt willkommen. Das erste Ziel des Projektes ist die Energieversorgung für über 2.000 Kund:innen in Toto, Nasarawa State, sicherzustellen, und ihnen Zugang zu sauberem, zuverlässigem und kostengünstigem Strom zu ermöglichen.

In Toto wird ein bereits bestehendes Verteilernetz reaktiviert, das seit mehr als zwei Jahren außer Betrieb war. Darüber hinaus erfolgt die Installation einer 350 kWp PV-Anlage (Photovoltaik) in Kombination mit einem 700 kWh Lithium-Ionen-Batteriespeicher, ergänzt durch einen 500 kVa-Dieselgenerator als Backup-System. Dieses Solar-Hybrid-Mini-Netz, das in Zusammenarbeit mit dem nationalen Stromnetz entwickelt wird, soll eine kontinuierliche Stromversorgung rund um die Uhr, sieben Tage die Woche sicherstellen. Die Elektrifizierung weiterer Standorte ist bereits in Planung.

Die Elektrifizierung wird die Wirtschaftsentwicklung der Gemeinden vorantreiben, da Unternehmen ihre Betriebe mit zuverlässigem Strom versorgen können, um produktive Energieanwendungen wie z.B. Mühlen zu betreiben. Schließlich wird der zur Verfügung gestellte Strom kosteneffizienter sein als der Betrieb von Diesel- oder Benzingeneratoren zur Stromversorgung.

Das Solar-Hybrid-Mini-Netz in Toto wurde als Mini-Grid des Jahres von der African Solar Industry Asscociation ausgezeichnet und dient als Vorbild für ähnliche Vorhaben in ganz Nigeria.

Stimmen aus Toto

Abdullahi Musa berichtet, dass der Strom von PowerGen viel günstiger als der Generatorstrom ist. Dadurch kann der Strom rund um die Uhr genutzt werden und Sicherheitsbeleuchtung auch in der Nacht eingeschaltet sein. Dank der stabilen Stromversorgung ist die Gemeinde jetzt nachts sicherer, und es gibt keinen Generatorlärm mehr. Er und seine Familie können jetzt ruhig schlafen, und das von Privatpersonen installierte Sicherheitslicht ist immer an.

Alhaji Mustapha Ahmad gehört eine Joghurtfabrik in Toto. Durch die Nutzung des Stroms von PowerGen anstatt des Dieselgenerators spart er ca. 11500 NGN (rund 60 €). Dadurch macht er zum ersten Mal kontinuierlich Gewinn mit seiner Fabrik und kann zu jeder Tageszeit arbeiten.

Kompensation noch nicht möglich, Corresponding Adjustmens in Vorbereitung

Status-Check: atmosfair bereitet aktuell eine Vereinbarung mit dem Gastland zur Vermeidung von Doppelzählungen vor damit das Projekt in Zukunft uneingeschränkt zur Kompensation unvermeidbarer Restemissionen genutzt werden kann.

Ihre Ansprechpartnerin bei atmosfair

Nele Erdmann
Senior Projektentwicklerin
Dipl. Wi.-Ing. Energie- und Umweltmanagement
+49 (0)30 120 84 80 - 63