Elektrifizierung des Gesundheitszentrums Manakaravavy
Installation der Solarmodule durch unseren Projektpartner Anka Madagascar
Patienten warten in der Sonne auf eine Behandlung in den Gesundheitszentren, durch die Energieversorgung können mehr Menschen an einem Tag behandelt werden
Technische Einführung in das Strom- und Batteriesystem für das Team in Manakaravavy
Anmeldung im Gesundheitszentrum
Ultraschall in der Geburtsvorbereitung kann Dank der Solarenergie nun regelmäßig eingesetzt werden
Bisher werden Notbehandlungen in der Nacht mit Taschenlampe durchgeführt
Zusammenfassung
Madagaskar gehört laut dem Human Development Index zu den ärmsten Ländern der Welt (Rang 183 von 193)[1]. Die COVID-19-Pandemie hat die wirtschaftliche Entwicklung des Landes massiv zurückgeworfen. Die Armutsquote ist auf ein Rekordhoch von 79.9 %[2] gestiegen – gemessen an der internationalen Armutsgrenze von 1,90 US-Dollar pro Tag. Besonders stark betroffen sind ländliche Regionen wie Atsimo-Andrefana und Anosy im Süden des Landes. Hier ist Unterernährung – insbesondere bei Kindern – weit verbreitet. Eine medizinische Grundversorgung ist für die Bevölkerung in diesen Regionen überlebenswichtig.
In Zusammenarbeit mit der NGO Ärzte für Madagaskar und dem lokalen Projektentwickler Anka Madagascar unterstützt atmosfair die Elektrifizierung von ländlichen Gesundheitszentren (CSBs), die außerhalb staatlicher Elektrifizierungspläne liegen. Ziel ist es, durch eine zuverlässige Stromversorgung die medizinische Versorgung nachhaltig zu verbessern.
[1] Country Insights | Human Development Reports
[2] Madagascar Poverty Assessment: Navigating Two Decades of High Poverty and Charting a Course for Change
Die Situation vor Ort
Die primären Gesundheitszentren (CSBs) in ländlichen Regionen Madagaskars bieten grundlegende medizinische Leistungen an – von der Behandlung von Infektionskrankheiten über die Versorgung kleinerer Verletzungen bis hin zu Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere. Gerade Letzteres ist essenziell, denn die Müttersterblichkeit liegt bei etwa 335 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten – ein alarmierend hoher Wert.
Viele dieser Gesundheitszentren verfügen jedoch über keine stabile Stromversorgung. Medizinisches Personal muss Eingriffe in der Nacht mit Taschenlampen oder Kerzen durchführen. Impfstoffe und temperaturkritische Medikamente können nicht sachgerecht gelagert werden. Da die meisten CSBs sehr abgelegen sind, ist ein Anschluss an das nationale Stromnetz oder ein Mini-Grid in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.
Unser Lösungsansatz
atmosfair finanziert mithilfe von Spenden die Installation von Photovoltaikanlagen mit Batteriespeicher auf den Dächern der Gesundheitszentren. So können diese rund um die Uhr mit Strom versorgt werden. Überschüssiger Strom wird für öffentliche Handy-Ladestationen genutzt – die Einnahmen fließen in die Wartung der Anlagen.
Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit Anka Madagascar, die für Installation und einjährige Wartung verantwortlich sind. Während dieser Zeit wird das Krankenhauspersonal in Betrieb und Pflege der Anlage geschult. Danach übernimmt die jeweilige Leitung des Gesundheitszentrums den Betrieb, mit fachlicher Begleitung durch Ärzte für Madagaskar.
Nach etwa 10 Jahren wird atmosfair die Batteriespeicher erneuern, und nach 20 bis 25 Jahren ist Anka Madagascar für den Rückbau der Anlage zuständig. atmosfair überwacht kontinuierlich die positiven Klima- und Versorgungseffekte durch jährliche Projektprüfungen.
Ihre Unterstützung zählt
Noch immer warten zahlreiche Gesundheitszentren in Madagaskar auf eine Elektrifizierung. Helfen Sie uns, die medizinische Grundversorgung für Tausende Menschen zu sichern – mit Ihrer Spende!
Ihre Ansprechpartnerin bei atmosfair
Nele Erdmann
Senior Projektentwicklerin
Dipl. Wi.-Ing. Energie- und Umweltmanagement