Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

„Erderhitzung“ statt „Klimawandel“: Es wird heißer, und das färbt auch auf die Sprache ab.

Und: Wann haben Sie zuletzt einen Eisbären in den Medien gesehen? Er ist zu einem Sinnbild des Klimawandels geworden und prangert – meistens auf einer viel zu kleinen Eisscholle stehend – den menschengemachten Klimawandel an.

Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung schrieb am 8. August in Spiegel Online über beides, Erderhitzung und Eisbären. Sein Fazit: Der Klimawandel kommt schon bei uns an, nicht nur die Eisbären haben ein Problem. Der Eisverlust in der nördlichen Polarregion ist massiv: In den letzten 40 Jahren verschwand dort eine Fläche so groß wie Frankreich, Spanien, Schweden, Deutschland, Finnland, Polen und Italien zusammen. Dadurch wird es im Gefrierschrank der Erde immer wärmer. In der Arktis sind die Temperaturen dreimal so stark gestiegen wie im globalen Durchschnitt. In der Folge nimmt dadurch auch die Kraft des als polarer Jetstream bekannte Starkwind in den höchsten Luftschichten ab. Er verteilt weltweit die Temperaturen. Verändert sich der Jetstream, verändert sich auch unser Klima.

Was das für uns in Deutschland bedeutet, haben wir in den letzten zwei Jahren erlebt. Seit der Aufzeichnung zu Zeiten der französischen Revolution hat es keine so ausgeprägten Dürren gegeben wie die der Jahre 2018 und 2019. Die Böden sind trocken, die Wälder verdursten und Menschen leiden unter den hohen Temperaturen.

Die Klimawende braucht Dich!

Bei atmosfair soll es auch trotz Corona vorangehen, das Klima wartet nicht, und unsere Projekte brauchen weiter Geld, besonders die Photovoltaikprojekte für die ländliche Elektrifizierung. Wie? Einfach hier klicken (https://www.atmosfair.de/de/spenden) und Deinen Beitrag für die Energiewende im globalen Süden an atmosfair spenden.

Madagaskar bekommt Strom, und Solvej fährt mit der Sonne

Im Südwesten von Madagaskar haben wir die ersten Strommasten für die ländliche Elektrifizierung gebaut, die zwei Dörfer rund um die Uhr mit Solarstrom versorgen sollen. Und in der Stadt Toliara entsteht gerade ein 2,9 MW großer Solarpark, der das dortige Schwerölkraftwerk entlastet. Das spart jährlich etwa so viel CO₂, wie 2.000 Autos ausstoßen (auch wenn wir deren CO₂ damit nicht kompensieren wollen, denn für Mobilität gibt es schlauere Lösungen). Unser französischer Solarpartner verwendet dabei ein ganz besonderes Konzept: déplier et brancher.

Darf ich Ihnen vorstellen? „Solvej“! atmosfair Mitarbeiter haben ein Solar-Lastenfahrrad geplant und gebaut. Bald wird es über die Plattform der fLotte Berlin kostenlos zur Leihe bereitstehen.

Und zum Schluss: Die Universität Kassel möchte Sie zur Kompensation befragen, schauen Sie doch mal rein.

Herzliche Grüße aus Berlin Kreuzberg,

Ihr Dietrich Brockhagen
Geschäftsführer atmosfair

 

P.S. Fragen, Anregungen und Kritik richten Sie bitten an: info@atmosfair.de
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atmosfair errichtet neue Solaranlagen zur ländlichen Elektrifizierung in Madagaskar

Toliara, Madagaskar, Juni 2020: atmosfair hat in gleich mehreren neuen Projekte in Madagaskar mit der Bauphase begonnen. Unser lokaler Partner Anka Madagascar hat große Fortschritte beim Bau von zwei dezentralen Verteilungsstromnetzen (Mini-Grids) erzielt – trotz schwieriger Bedingungen aufgrund der COVID-Krise.

Zwei neue solare Mini-Grids für die Dörfer Mangily und Anakao im Südwesten der Insel

Das erste der zwei kleinen Stromnetze wird in dem Dorf Mangily installiert und in den nächsten Wochen in Betrieb gehen. Für das neue Verteilungsnetz hat Anka-Madagaskar bereits über 440 Strommasten installiert sowie 2,5 km Kabel verlegt. Die 400 kWp Solaranlage und das große 1.340 kWh Batteriesystem werden ca. 1.800 Haushalte in fünf umliegenden Dörfern mit sauberem und bezahlbarem Strom versorgen. Das zweite Mini-Grid entsteht ein paar Kilometer weiter südlich im Dorf Anakao. Die Inbetriebnahme soll hier noch Ende diesen Jahres erfolgen.

Bremsklotz COVID

Wir hoffen, dass es trotz COVID schnell weitergehen kann. Nach einer ersten Lockerung der ersten nationalen Ausgangssperre im Juni hat die Zentralregierung in den letzten Wochen neue regionale Sperren auferlegt, um die Ausbreitung der Epidemie aufzuhalten.

Mit umgerechnet 490 US-Dollar im Jahr liegt das jährliche pro-Kopf Bruttonationaleinkommen der Madagassen weit unter dem Durchschnitt der anderen afrikanischen Staaten. Auf dem Land hat nur einer von zehn Einwohnern Zugang zu Elektrizität. Ein Ausbau der Energieversorgung ist daher dringend nötig, jedoch fehlt das Geld im Land. Die erfolgreiche Finanzierung von ersten Projekten durch atmosfair setzt ein wichtiges Zeichen im Energiemarkt, das auch ausländische Investoren ermutigen soll, die großflächige ländliche Elektrifizierung in Madagaskar anzutreiben.

Ein Mitarbeiter von unserem lokalen Partner Anka Madagaskar bei der Installation eines neuen Strommastes für einen solaren Mini-Grid zur ländlichen Elektrifizierung.

Toliara:  Einsparung von 2 Millionen Liter Diesel durch Solarergänzung für ein altes Schwerölkraftwerk mit einer 2,9 MW Photovoltaikanlage

Mai 2020: Die ersten Solarcontainer kommen in Toliara an. Bauarbeiter positionieren die Container exakt nach Planung auf dem großen Gelände, öffnen einen Container und ziehen wie aus einer Akkordeonkiste die Solarmodule aus, die sich leicht auf den vorverlegten Schienen auffalten. So entsteht in kürzester Zeit eine große Photovoltaikfläche, auch ohne vorher Stahlgerüste aufstellen zu müssen. Und: Die Verkabelung ist auch schon mit dabei, so dass sich die Module durch Plug&Play leicht miteinander zur großen Anlage zusammenschalten lassen.

Zwischen den beiden oben genannten Dörfern liegt die Stadt Toliara. Mit ca. 230.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt im Süden der Insel. Auch dort ist die Stromversorgung leider bisher instabil und hauptsächlich durch ein altes Schwerölkraftwerk sichergestellt. Um die Verbrennung von Schweröl zu reduzieren, hat atmosfair u.a. durch einen zinsgünstigen Kredit an die Firma Akuo Energy die Errichtung der 2,9 MW Solaranlage maßgeblich mitgeplant und -finanziert.

atmosfair finanziert den Bau der 2,9 MW Solaranlage in Toliara, Madagaskar.

Auch hier musste unser lokaler Partner sich in den letzten Monaten den COVID bedingten Umständen anpassen. Akuo Energy hat bereits viel Erfahrung mit dem Aufbau und Betrieb von Erneuerbaren Energien im globalen Süden. Bei Ihrer selbstentwickelten Containerlösung Solar GEM, handelt es sich um eine „Plug & Play“ mobile Solaranlage, die nicht nur schnell auf- und abgebaut, sondern auch gut skaliert werden kann.

Mitarbeiter von Akuo Energy platzieren im Mai 2020 die neuen Solarcontainer auf vorgefertigten Fundamente. Die vorverkabelten Solarmodule werden dann einfach und schnell entlang von Schienen ausgeklappt.

Die neue 2,9 MW Anlage wurde neben dem Schwerölkraftwerk installiert und wird dort direkt im Mittelspannungsnetz einspeisen. Aufgrund der COVID Restriktionen, können die französische Ingenieure leider noch nicht auf die Insel einreisen. Sobald die Maßnahmen gelockert werden und Sie einreisen dürfen, wird die Solaranlage in Betrieb genommen.

Dank der hohen Sonneneinstrahlung in Madagaskar kann die Anlage den durchschnittlichen Strombedarf von mindestens 20.000 Madagassen sicherstellen und vermeidet dabei jährlich die Verbrennung von ca. 2 Millionen Liter Diesel. Das ist etwa so viel, wie 2.000 deutsche Autos im Jahr an Benzin verbrauchen.

Aus dem tatkräftigen Einsatz von atmosfair-Mitarbeiter:innen bei der Essensauslieferung der Tafel Berlin entstand Anfang April eine Idee: Gemeinnützige Organisationen mit elektrischen Lastenfahrrädern bei ihrer Arbeit in der Corona-Krise unterstützen.

Gesagt, getan. Drei Lastenfahrräder wurden bereits an die gemeinnützigen Organisationen Tafel Köln e.V., foodsharing München und die Caritas München-Ost gespendet, die die Räder unter anderem für die Auslieferung von Lebensmitteln an Bedürftige nutzen werden sowie für den Transport von Lebensmitteln, die vor der Abfalltonne gerettet wurden.

Ein ganz besonderes Lastenfahrrad steht nun ab Ende August kostenlos über die Lastenfahrrad-Plattform fLotte Berlin für jedermann zur Ausleihe zur Verfügung. Das Cargo Trike der Firma XYZ Cargo, genannt Solvej, haben drei atmosfair-Mitarbeiter in ihrer Freizeit selbstständig umgebaut und mit einem Solardach ausgestattet. Bei sonnigem Wetter kann das Solarmodul die Batterie innerhalb von knapp drei Stunden vollständig aufladen und ermöglicht damit eine elektrisch unterstützte Reichweite von 30-50 km. Zudem bietet das Dach der Fahrerin Schutz vor Sonne und Regen.

Design des 3D-Modells für Solvej
Das Herzstück von Solvej: das Solarmodul. Mit einer Nennleistung von 150 Wp kann es bei sonnigem Wetter den 400 Wh Li-Ion Akku innerhalb von ca. 2-3 Stunden vollständig aufladen.

Ermöglicht wurden Solvej sowie die andere elektrischen Lastenfahrräder durch freiwillige Klimaschutzbeiträge von FlixBus-Kunden, die sich bei der Buchung für eine CO₂-Kompensation ihrer Reise entscheiden.

Wir sind davon überzeugt, dass Solvej dabei hilft, die Verkehrswende erlebbar zu machen und aufzuzeigen, wie die Mobilität der Zukunft aussehen kann: Nachhaltig, für jeden zugänglich und voller (Fahr-)Freude!

atmosfair-Mitarbeiter Bernhard Ellmann bei einer Testfahrt

Jobs bei atmosfair

Unsere aktuellen Stellenausschreibungen

 

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Teamleiter Business Development / Klimaschutz / neue Technologien und Beratung für Unternehmen (m/w/d)

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Bewerbungsfrist ist der 22.08.2020. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

 

Weitere Stellen: 

Ökologischer Bundesfreiwilligendienst (Business Development)

Ökologischer Bundesfreiwilligendienst (Klimaschutz-Projekte)

WerkstudentIn IT

 

Mehr unter atmosfair.de/de/ueber_uns/jobs/.

Umfrage der Uni Kassel zum Thema CO₂-Kompensation

Die Uni Kassel führt aktuell eine Umfrage zum Thema CO₂-Kompensation durch. Gerne können Sie das Forschungsvorhaben unterstützen, indem Sie den Fragebogen ausfüllen. Die Erfassung der Daten erfolgt selbstverständlich anonym.

Hier geht es zur Umfrage.