Gesamteinsparung : | ca. 13.000 Tonnen pro Jahr |
Technologietransfer : | Lokal angepasste Pyrolyseanlagen („hooded Earth-Kilns“), die Ernterückstände in Pflanzenkohle umwandeln und gleichzeitig die Sicherheit und Effizienz verbessern. |
Lokale Umwelt : | Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch die Ausbringung von Pflanzenkohle, Verringerung der Treibhausgasemissionen und Eindämmung der Verbrennung und Zersetzung von Biomasse. |
Weitere Vorteile : | Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort, Förderung von Kreislaufwirtschaftsmodellen und unmittelbare wirtschaftliche Befähigung von Landwirtinnen. |
Zielgruppe : | Kleinbauern im ländlichen Ghana |
Projektfinanzierer : | atmosfair |
Projektpartner : | Carboneers |
atmosfair weitet seine Projekte für negative Emissionen in Afrika aus. In Ghana produziert atmosfair Pflanzenkohle mit innovativen Pyrolyseanlagen, die CO₂ aus der Atmosphäre entfernen und dauerhaft im Boden speichern. Dadurch werden die landwirtschaftlichen Erträge in Regionen verbessert, in denen die Felder unter Erosion und Nährstoffverarmung leiden.
atmosfair baut derzeit kleine Pyrolyseanlagen im ganzen ländlichen Ghana, zunächst in der nördlichen Region und dann in Volta, Oti und Ashanti. Diese Anlagen produzieren Pflanzenkohle weitaus effizienter als herkömmliche Bodengruben unter freiem Himmel – einfache Gruben, die früher zur Verkohlung von landwirtschaftlichen Rückständen verwendet wurden. In Zusammenarbeit mit Carboneers hat atmosfair Stahlhauben entwickelt, die die Gruben abdecken und sie in funktionale Pyrolyseeinheiten verwandeln: „Earth-Kilns“. Nach monatelangen Tests vor Ort und Verbesserungen des Designs wird diese Technologie nun in rund 300 Dörfern eingeführt. Kleinbauern werden sie nutzen, um Kakaoschoten, Maniok und andere Ernterückstände in Pflanzenkohle zu verarbeiten. Es wird erwartet, dass die Initiative jährlich etwa 13.000 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre entfernen wird – das entspricht den Emissionen von 8.000 Interkontinentalflügen.
Die „Haubenöfen“ sind eine einfache, aber effektive Lösung. Eine Stahlhaube deckt eine Erdgrube ab und ermöglicht die saubere Pyrolyse lokaler Ernterückstände. Temperaturen von bis zu 700°C sorgen dafür, dass die Biomasse effizient und mit minimalen Emissionen verkohlt wird. Im Vergleich zu offenen Gruben erzeugt das System weit weniger Rauch und reduziert die Methanemissionen erheblich. Daps Abimbola von atmosfair’s lokalem Partner Beyond Karbon erklärt: „Die Metallhaube schützt die Menschen, während die Pyrolyse darunter stattfindet. Sie verhindert, dass sie giftigen Rauch einatmen, wie es bei traditionellen Erdgruben üblich ist. Die neuen Pyrolyseeinheiten beseitigen auch die mit offenen Feuern verbundenen Risiken.
Jeder Ofen dient einer Gruppe von 15 bis 20 Kleinbauern. Nach der Pyrolyse wird die Pflanzenkohle gekühlt, angereichert und ausgebracht. Die Landwirte erhalten 50€ pro Ladung Pflanzenkohle – etwa ein Viertel des monatlichen Pro-Kopf-Einkommens in Ghana. Das Projekt schafft auch Arbeitsplätze in den Bereichen Logistik, Koordination und Qualitätskontrolle.
Pflanzenkohle wird direkt auf die Felder der Landwirte ausgebracht, in der Regel gemischt mit Kompost oder Dung. Sie verbessert die Fähigkeit des Bodens, Wasser und Nährstoffe zu binden, was besonders im Norden Ghanas wichtig ist, wo die Böden oft trocken und ausgelaugt sind. Die Landwirte berichten von höheren Erträgen und gesünderen Pflanzen, während sie weniger auf teure chemische Düngemittel angewiesen sind.
Indem Pflanzenkohle Nährstoffe bindet und ihre Auswaschung verhindert, unterstützt sie eine nachhaltige Landwirtschaft und stärkt die Ernährungssicherheit – eines der wichtigsten Ziele für nachhaltige Entwicklung. Das kohlenstoffreiche Material bleibt über Jahrhunderte im Boden stabil, stellt die Fruchtbarkeit wieder her und stärkt die langfristige Widerstandsfähigkeit gegen Erosion und Dürre.
Die Erdöfen werden in Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern Carboneers und Beyond Karbon kontinuierlich getestet und verbessert. atmosfair führt regelmäßig Feldversuche und Qualitätskontrollen durch, um die Leistung und die Sicherheit der Nutzer zu optimieren. Geplant sind unter anderem digitale Sensoren zur Überwachung der Temperatur und des Sauerstoffgehalts, um eine bessere Kontrolle, Emissionsverfolgung und Transparenz zu gewährleisten. atmosfair führt auch Konsultationen mit Dorfvorstehern, lokalen Nichtregierungsorganisationen und Vertretern der ghanaischen Regierung durch, um die Klimaschutzmaßnahmen mit den nationalen Zielen in Einklang zu bringen. Das Feedback der Dorfbewohner spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Einführung der Technologie.
Parallel dazu arbeitet atmosfair daran, das Projekt mit den nationalen Klimazielen Ghanas und den anstehenden UN-Regelungen nach Artikel 6 des Pariser Abkommens in Einklang zu bringen. Die Koordination mit Regierungsvertretern ist im Gange, um die langfristige Einhaltung und Integration in die nationale Klimapolitik sicherzustellen.
Derzeit gibt es keine im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) und des Gold Standard zugelassenen Methoden zur Berechnung von Kohlenstoffsenken durch Pflanzenkohle, die in effizienten Kochherden hergestellt wird. atmosfair hat sich für die Zertifizierung für den Carbon Standard International (CSI) entschieden, der sich auf die Herstellung und Einbindung von Pflanzenkohle konzentriert. Im Vergleich zu anderen Standards kann die Berechnung der Kohlenstoffsenken als eher konservativ angesehen werden.
Unser Partner Carboneers hat sich auf die Entwicklung dezentraler Biokohle-Projekte spezialisiert, mit denen ein signifikanter Kohlenstoffdioxidabbau erreicht und gleichzeitig ländliche Bauerngemeinschaften unterstützt werden. Mit umfassender Erfahrung in der Schulung von Landwirten und der Bereitstellung von Werkzeugen und Technologien ermöglicht Carboneers die Umwandlung von landwirtschaftlicher Biomasse in Pflanzenkohle. Die von Carbon Standards International und Verra zertifizierten Projekte, die derzeit von Isometric validiert werden, bekämpfen nicht nur den Klimawandel, sondern verbessern auch die tropische Landwirtschaft in Ghana, indem sie die Bodenfruchtbarkeit, die Wasserrückhaltung und die Ernteerträge verbessern.