Zusammenfassung

Technologietransfer :Energie aus Tee-Ernteresten durch Nutzung von Pelletiermaschinen, nachhaltige Düngemittel aus verbesserter Kompostierung und Nutzung von Pflanzenkohle, Biomassevergasungsanlage, Photovoltaikanlagen
Lokale Umwelt :Verringerter Holzeinschlag, erhöhte Luftqualität durch Nutzung effizienter Öfen
Weitere Vorteile :Geringere Ausgaben für häusliche Energie, Zusatzeinkommen für Arbeitenden auf den Teeplantagen
Zielgruppe :Teegärten in Südassam
Projektpartner :Jalinga Tea Company India

Klimaschonender Teeanbau

In Pilotprojekten im Jalinga Teegarten in Assam, Indien, entwickelt und testet die Jalinga Climate Tea Research Foundation (JCTRF) klimaschonende Wege für den Anbau und die Verarbeitung von Tee, und fördert dabei zugleich die Anpassung an veränderte Klimabedingungen. Am Ende des Projekts soll ein selbstragendes Konzept für den klimaschonenden und ökologischen Anbau von Tee stehen, das auf Teegärten in ganz Assam übertragen werden kann. Damit sich die Teegärten die Umsetzung des Konzeptes leisten können, stellt atmosfair durch die JCTRF ein Subventionsprogramm zur Verfügung. Die Stiftung haben atmosfair und die Jalinga Tea Company India eigens für das Projekt gegründet.

Assam ist das größte Teeanbaugebiet der Welt. Die Energieerzeugung für die Trocknung der Blätter sowie die Verbesserung der Bodenqualität sind für den Teeanbau zentrale Fragen. Um diese anzugehen, verfolgt das Projekt ein umfassendes Konzept, das vorhandene Ressourcen nutzt und auch die Arbeitenden und ihre Familien einbezieht. Für die klimafreundliche Energieversorgung der Bürogebäude soll Sonnenenergie den Energiemix des Teegartens ergänzen.

Vom Reststoff zum Brennstoff

Aktuell bleiben jedes Jahr viele Erntereste ungenutzt. Wenn sie auf den örtlichen Müllkippen verfallen, entsteht das Treibhausgas Methan. Gleichzeitig trocknen die Betreibenden von Teeplantagen die Teeblätter mit Kohle, wobei sie CO2 freisetzen. Die JCTRF testet, wie die Plantagenbetreibenden durch den Einsatz einer Pelletiermaschine Erntereste so komprimieren können, dass sie diese anstelle der fossilen Kohle als Brennstoff verwenden können.

Außerdem nutzen mittlerweile alle Angestellten auf der Plantage effiziente Holzvergaseröfen, die unter atmosfairs Ofenprojekt in Indien registriert sind (siehe Projektseite). Die entstehende Holzkohle können die Arbeitenden an die Teeplantage verkaufen. Dort kann sie konventionelle Kohle ersetzen, bis eine Trocknung der Teeblätter rein unter Verwendung von Pellets möglich ist. Der Verkauf der Kohle aus den Holzvergaseröfen kann den Arbeitenden so als zusätzliche Einnahmequelle dienen.

Pflanzenkohle als Wundermittel zur Verbesserung der Bodenqualität

Der Jalinga Teegarten nutzt seit mehr als 15 Jahren Kompost aus einer besonderen Kompostiermethode (Novcom-Kompost) in Kombination mit Gülle zur Düngung der Teepflanzen. Die Forschungsstiftung will nun erforschen, ob diese Methode noch weiter verbessert werden kann. Außerdem plant atmosfair mit den Kompostierexpert*innen in Jalinga eine Testreihe, um zu untersuchen, ob Teepflanzen ebenso von Nährstoffreichtum des Bodens durch mitkompostierte oder mit Gülle angereicherte Pflanzenkohle aus den effizienten Holzvergaseröfen profitieren, wie andere Pflanzen. Durch ihre spezielle Struktur hat Pflanzenkohle eine besonders große Oberfläche, an die sich Nährstoffe binden, wodurch sie vor Auswaschen durch den Regen geschützt sind.

Unser Partner

Die Jalinga Tea Company India Pvt Ltd. ist ein Familienunternehmen in der 3. Generation und bewirtschaftet seit 2004 einen 650 Hektar großen Teegarten rein biologisch und ohne die Verwendung konventioneller Dünger und Pestizide. Für ihre Anstrengungen zum Thema Nachhaltigkeit wurde die Jalinga Tee Co. 2018 mit dem „Sustainability Award“ der North American Tea Conference ausgezeichnet.

Klimafreundlich durch Technologieinvestition im Projektgastland (keine Kompensation)

  • Status-Check: Die Emissionsminderungen des Projektes helfen dem Gastland seine Klimaschutzziele zu erreichen. Damit gehören diese Minderungen dem Gastland und können nicht zur Kompensation genutzt werden.
  • Claim für Unternehmen: Mehrere Varianten sind möglich, z.B. CO2-freundlich durch Klimainvestition im Gastland oder klimafreundlich durch Technologie-Investition im Gastland (nicht Kompensation oder Neutralitätsclaims jeglicher Art).

Ihr Ansprechpartner bei atmosfair

Patrizia Pschera
Projektentwicklerin
M.Sc. Physikalische Ingenieurwissenschaft
+49 (0) 30 120 84 80 - 68