Westbengalen, Indien, Juni 2025. atmosfair hat ein neues, digitales Monitoring-System eingeführt, um CO₂-Speicherung durch Pflanzenkohle zu dokumentieren. Das System liefert in Echtzeit Daten und automatisiert so die Überwachung und Dokumentation der Klimaschutzleistung. Transparenz und Effizienz der Projektarbeit erhöht es damit deutlich.
Das Monitoring-System erfasst die Produktion und Nutzung von Pflanzenkohle im indischen Westbengalen, an der 60.000 Haushalte beteiligt sind. „Wir müssen die abgelieferte Menge an Pflanzenkohle genau dokumentieren, um zu belegen, dass die Öfen auch wirklich zum Einsatz kommen. Außerdem brauchen wir einen Überblick über alle Aktivitäten, um das Management des Projektes weiter zu verbessern. Erst durch das neue System ist eine detaillierte Dokumentation bei so vielen Haushalten überhaupt möglich“, so atmosfair Projektmanagerin Lotte Grünwald.

Echtzeiterfassung eines Projektes mit 60.000 Haushalten
Die 60.000 beteiligten Haushalte, in denen insgesamt 270.000 Menschen leben, stellen im Monat rund 1.500 Tonnen Pflanzenkohle her. Unsere Außendienstmitarbeiter, welche die Kohle abkaufen, erfassen jeden Kauf mithilfe der neuen Applikation, inklusive Daten zur verwendeten Biomasse und zur Qualität der Kohle. Per GPS wird anschließend dokumentiert, auf welchen Flächen der Dünger schließlich ausgebracht wird. Sämtliche Projektdaten überträgt das System direkt auf einen zentralen Server. Die Projektleitung kann die Daten dann über interaktive Dashboards abrufen.
Die Menschen produzieren die Pflanzenkohle beim Kochen mit Holzvergaseröfen, die atmosfair subventioniert. atmosfair kauft die Kohle auf und verarbeitet sie zu Biodünger, den Bäuerinnen und Bauern anschließend auf Ackerflächen aufbringen. Auf diese Weise wird der Kohlenstoff, den die Pflanzen der Atmosphäre entzogen haben, dauerhaft im Boden gebunden. Von dem Projekt profitieren die Haushalte gleich mehrfach: Sie sparen nicht nur Brennholz, sondern erzielen auch ein zusätzliches Einkommen durch den Verkauf der Kohle. Das Projekt trägt damit sowohl zum Klimaschutz als auch zur Verbesserung der sozialen Situation in der Region bei.

Verdopplung der Pflanzenkohle-Produktion
Das digitale Monitoring vereinfacht die Dokumentation, die nach den Anforderungen des Kohlenstoffregisters Carbon Standard International (CSI) erforderlich ist und schafft gleichzeitig die Voraussetzung für den Ausbau des Projekts: In den kommenden Monaten werden wir weitere 60.000 Haushalte mit Öfen ausstatten. Die Produktion von Pflanzenkohle wird sich dabei auf 36.000 Tonnen jährlich verdoppeln.
Mit dem Projekt bindet atmosfair gegenwärtig mehr als 30.000 Tonnen CO₂ pro Jahr. Das entspricht den Emissionen einer deutschen Kleinstadt mit 4.000 Einwohnern.
