Kann man durch Flugkompensation so viel fliegen, wie man will?

Nein. atmosfair ist nur eine konkrete Handlungsmöglichkeit, wenn ein Flug nicht vermieden werden kann. Klimaschutzbeiträge sind im Vergleich zum weniger oder gar nicht Fliegen nur die zweitbeste Lösung. Der durch Flüge verursachte Klimaschaden kann allein aus physikalischen Gründen (Kondensstreifen und Wolkenbildung) nicht gänzlich wieder ausgeglichen werden. Wenn Sie sich aber für den Flug entschieden haben, dann ist atmosfair die beste Option, um den negativen Einfluss auf das Klima zu reduzieren.

Übrigens: atmosfair zeigt auch auf, wie von vornherein das Fliegen vermieden werden kann. In vielen Fällen gibt es lohnende Alternativen!

Verbessert atmosfair nicht das Image von Billigfliegern?

Nein, da atmosfair nicht mit „Billigfliegern“ kooperiert.

Würde es atmosfair nicht mehr geben, wenn keiner mehr fliegt?

Ja. Aber: Nicht alle Flüge sind vermeidbar, und auch auf lange Zeit gesehen werden sie es nicht sein. Sollte der Flugverkehr dennoch auf ein klimafreundliches Maß sinken, so wird es atmosfair in der derzeitigen Form nicht mehr geben.

Warum bietet atmosfair nicht auch einen Emissionsrechner für PKW an?

Grundsätzlich bietet atmosfair keine Berechnung von Klimaschutzbeiträgen für PKW und Konsum- oder Industrieprodukte an. Nach unserer Überzeugung sollte die Einsparung durch Klimaschutzprojekte immer nur eine nachgeordnete Lösung sein und nicht in Konkurrenz zur besten Lösung (d. h. der Vermeidung oder direkten CO₂-Reduktion) stehen.

Beim Auto beispielsweise sehen wir viele gute Möglichkeiten, CO₂-Emissionen direkt einzusparen: ein kleineres Auto fahren, langsamer fahren, Car Sharing, Umstieg auf Bahn und ÖPNV, Elektroauto mit Greenpeace Strom etc. Ein Vergleich von Flugzeug-, PKW- und Bahnemissionen zeigt auf einen Blick die Relationen.

Ein Fluggast jedoch hat außer Verzicht keine Möglichkeiten der Einsparung. Er oder sie bekommt durch atmosfair die Möglichkeit, den Schaden durch die nicht-reduzierbaren Emissionen durch einen Klimaschutzbeitrag wenigstens zu kompensieren.

Kann ich meine Heizemissionen kompensieren?

Auch beim Thema Heizemissionen folgen wir dem Grundsatz, dass Vermeidung (z. B. durch Wärmedämmung) dem Ausgleich vorzuziehen ist. Gerade bei Mietwohnungen oder -häusern bleiben MieterInnen jedoch oft nur wenige Möglichkeiten, den eigenen Verbrauch durch technische Maßnahmen zu senken.

Praktikable Anregungen zum CO₂-Sparen beim Heizen, auch für MieterInnen, sowie für alle anderen Bereiche des täglichen Lebens, bietet das Büchlein „Pendos CO₂-Zähler. Die CO₂-Tabelle für ein klimafreundliches Leben“.

Bietet atmosfair klimaneutrale Produkte an?

atmosfair möchte nicht dazu beitragen, dass das Ziel der absolut notwendigen Emissionseinsparung von der Möglichkeit der „Kompensation“ verdrängt wird. „Klimaneutrale“ Produkte wird es mit atmosfair nicht geben, da einerseits bei der Produktion sämtliche, kaum quantifizierbare Produktionsschritte mit inbegriffen sind. Andererseits besteht in der Regel die Wahl zwischen verschiedenen Optionen aus unterschiedlich klimaschädlichen Produkten, aus denen der Verbraucher das Klimafreundlichste auswählen kann. Wenn atmosfair Kompensation für Produkte anböte, obwohl es bessere Alternativen gibt (und die gibt es bei fast allen Konsumgütern), dann würde atmosfair diesen schlechteren Produkten künstlich zu einem längeren Leben verhelfen und den Wettbewerb zuungunsten der ökologisch besseren Alternativen verzerren.

Nimmt atmosfair den Kunden und Kundinnen die Verantwortung für Ihre CO₂-Emissionen ab?

Das Ziel unserer Kompensationsprojekte ist nicht, KundInnen die Verantwortung für ihre Emissionen abzunehmen, sondern den negativen Effekten dieser Emissionen auf das Klima an anderer Stelle entgegenzuwirken. Hierbei interessieren wir uns als Klimaschutzorganisation vor allem für das CO₂, das bei einer bestimmten Aktivität, etwa einem Flug, ausgestoßen wird und bewerten die Beweggründe hinter der Entscheidung für diese Aktivität nicht. atmosfair ist nicht die Instanz, die darüber urteilen sollte, ob einem Menschen eine Flugreise wichtiger sein darf als einem anderen sein Schwarzwaldurlaub. Daher unterscheiden wir auch nicht zwischen z. B. Luxus- und Basisemissionen, denn diese Grenzen wären in der heutigen Gesellschaft nicht nur fließend, sondern durch Werturteile geprägt, die wir vermeiden wollen.

Aus Klimasicht müssen wir dennoch sicherstellen, dass das Substitutions- bzw. Reduktionspotential ausgeschöpft wird, bevor eine Kompensation durchgeführt wird, sonst ist die Kompensation für den Klimaschutz kontraproduktiv. Dies setzen wir mit Geschäftskunden um, indem wir nur eine Zusammenarbeit eingehen, wenn der Kunde eine einschlägige Klimaschutzstrategie vorweisen kann. Privatkunden und -kundinnen können in der Regel nur selbst beurteilen, wie das Verhältnis von Substitution bzw. Reduktion zu Kompensation in ihrem Fall ausfällt.

Als Konsequenz der genannten Punkte bieten wir für die Emissionen aus Produkten oder Aktivitäten, für die es derzeit schon technisch saubere Lösungen gibt, die Kompensation nicht vereinfacht an wie beim Fliegen. Wir überlassen es dem Privatkunden oder der -kundin selbst, seine oder ihre CO₂-Emissionen einzuschätzen, zu berechnen und diese Menge auf unserer Webseite als „Wunschmenge“ in Ländern des Global Südens einzusparen. Die KundInnen bekommen dann kein Zertifikat, demzufolge sie „klimaneutral“ Auto fahren, sondern eines aus dem lediglich die Menge des eingesparten CO₂ hervorgeht.