atmosfair Schirmherren schreiben an SWR

Report Mainz brachte am 6. Mai einen Beitrag über CO₂-Kompensation mit schwerwiegenden Fehlern, der die CO₂-Kompensation insgesamt diskreditiert. So wurde unter anderem eine Studie des Öko-Instituts als Kronzeugenaussage missbraucht.

Nun haben die atmosfair Schirmherren Prof. Klaus Töpfer, Prof. Hartmut Graßl und  Prof. Mojib Latif sich in einen Brief an den SWR und die Redaktion Report gewandt, die Fehler nachgewiesen und Richtigstellungen erbeten. Auch das Öko-Institut trägt das Schreiben mit.

Den Brief der atmosfair Schirmherren finden Sie hier als Download.

Haben Sie noch Fragen? Melden Sie sich gerne direkt bei uns: info@atmosfair.de

Aktualisierung: Am 23. Mai 2019 erhielten wir ein Antwortschreiben der Redaktionsleiterin des Report Mainz, Brigitta Weber, das Sie hier downloaden können. Unsere Stellungnahme zu diesen Schreiben können Sie hier lesen.

Anlagen zum Brief der Schirmherren

Der Brief enthält die folgenden Anlagen, insbesondere mit UN-Prüfberichten für die bemängelten CDM-Biogasprojekte (Anlagen 4-7)

– Anlage 1: Studie zu Grenzen der CO₂-Kompensation

– Anlage 2: atmosfair Testiegerbroschüre

– Anlage 3: atmosfair, unser Anspruch für Kompensationsprojekte

– Anlage 4: UNFCCC, CDM – Methode für Biogasanlagen

– Anlage 5:  UNFCCC, Vorschrift zur Prüfung von Biogasanlagen

– Anlage 6:  Messbericht der CO₂-Emissionen eines atmosfair Projektes mit Biogasanlagen

– Anlage 7: TÜV Nord: Prüfbericht des atmosfair Projektes mit Biogasanlagen

Report Mainz: Was ist dran an der Kritik an CO₂-Kompensation?

Ablasshandel, wirkungslos, willkürlich – das ARD-Magazin Report Mainz fällte in seiner Sendung vom 6. Mai ein verheerendes Urteil über die CO₂-Kompensation. Teilweise zielt die Kritik zu Recht auf wunde Punkte. Doch die pauschale Verurteilung des Instruments Kompensation basiert auf Fehlern und schadet dem Klimaschutz.

Ein Anbieter ruft Nutzer auf, ihr Auto unsichtbar zu machen. Für die Kompensation der gleichen Reise werden bei verschiedenen Organisationen deutlich unterschiedliche Preise fällig. Experten und wissenschaftliche Studien zweifeln an, dass Klimaschutzprojekte überhaupt CO₂ einsparen. Die Report-Mainz-Redaktion geizt nicht mit Negativbeispielen, die belegen sollen, dass Kompensation vor allem Geschäftemacherei mit dem schlechten Gewissen der Nutzer sei.

Teilweise stimmt das auch: Zu behaupten, man könne mit 6 Euro im Monat sein Auto klimaneutral machen, ist ein unseriöser Umgang mit dem Thema Klimaschutz. Denn Kompensation ist immer nur eine ergänzende Maßnahme, wenn sich CO₂ nicht vermeiden oder reduzieren lässt. Siehe hierzu auch unsere Kriterien für sinnvolle Kompensation. Wir begrüßen auch den kritischen Blick auf die Qualitätsstandards der Anbieter. Um beurteilen zu können, ob Kompensationsgelder auch tatsächlich zum Klimaschutz beitragen, ist ein Mindestmaß an Transparenz zu unterstützten Maßnahmen und Mittelverwendung notwendig. Deswegen lässt atmosfair seine Projekte durch UN-akkreditierte Prüfer kontrollieren, die für Fehler haften. Dafür haben wir auch von Stiftung Warentest die Bestnote im Bereich Transparenz erhalten.

Qualitätsunterschiede statt Pauschalkritik: CO₂-Kompensation wirkt

Doch die pauschale Kritik des Report Mainz, CO₂-Kompensation sei wirkungslos, stimmt nicht. Im Beitrag wird anhand einer richtigen Beobachtung – dass Haushalte mit Biogasanlagen weiterhin Holz nutzen – ein falscher Schluss gezogen – dass das Projekt kein CO₂ einspart. Tatsächlich wird aber bei Biogasprojekten, die nach dem Clean Development Mechanism der Vereinten Nationen zertifiziert sind, gemessen, dass weiterhin Holz zum Einsatz kommt. Die CO₂-Einsparungen werden entsprechend korrigiert. Einen Beitrag der Deutschen Welle vom März 2019 über das atmosfair-Biogasprojekt in Kenia, der auch vom Report Mainz genutzt wird, können Sie hier nachschauen:

Als weiterer Beleg für die Wirkungslosigkeit von CO₂-Kompensationsprojekten wird eine Studie zitiert mit Aussagen, die sich daraus gar nicht ableiten lassen. Das Öko-Institut, das die genannte Studie erstellt hat, stimmt dieser Kritik zu. Mehr noch: Es kompensiert sogar selbst mit atmosfair-Projekten – ein besseres Votum für die Wirksamkeit unserer Arbeit können wir uns kaum vorstellen.