Diani Beach, Kenia, Mai 2025: Die ersten 25 elektrisch betriebenen Dreirad-Taxis verlassen die die von atmosfair aufgebaute Werkstatt von Sunny Tuk-Tuk Ltd. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tuk-Tuks beziehen unsere Dreiräder ihre Energie nicht aus Diesel oder Benzin, sondern aus erneuerbarem Strom. So können Taxifahrer in der Region am indischen Ozean Menschen transportieren, ohne CO₂ auszustoßen.
Über 90% des Netzstroms in Kenia wird bereits mit erneuerbaren Energien erzeugt. Dabei lassen sich lokale und zeitliche Produktionsüberschüsse sinnvoll nutzen, indem elektrische Fahrzeuge geladen werden – so wie unsere neuen Tuk-Tuks. Mittags beziehen sie grünen Strom aus Solaranlagen auf Dächern, nachts aus dem kenianischen Stromnetz, das sich aus Geothermie, Wasser- und Windkraft speist.
atmosfair hat die Arbeit von Sunny Tuk-Tuk erst ermöglicht. Dank unserer Mittel konnte nicht nur die Werkstatt zur Endmontage der e-Tuk-Tuks gebaut werden, die faire Finanzierung senkt auch die Mietkosten, die Fahrer für ihre Fahrzeuge bezahlen. Das macht die klimafreundlichen e-Tuk-Tuks gleich doppelt attraktiv: Sie sind auch im Betrieb deutlich günstiger.

„Auf dem Dach der Montagehalle ist genug Platz, um Solarzellen mit einer Leistung von 20 Kilowatt zu installieren. Wenn wir die montiert haben, können die Fahrer ihre Tuk-Tuks direkt an der Fabrik aufladen,“ erklärt atmosfair Projektmanager Zoltán Müller-Karpe.
Solarstrom statt fossiler Brennstoffe ist nicht nur gut fürs Klima. Die Taxifahrer sparen bei jeder Fahrt bares Geld: Es kostet weniger als halb so viel, die Batterie aufzuladen, als für dieselbe Reichweite Diesel zu tanken. Stefan Wentzel, der Geschäftsführer von Sunny Tuk-Tuk, weiß, was das für die Menschen bedeutet: „Ein Tuk-Tuk-Fahrer nimmt hier im Schnitt 21 Euro am Tag ein. Davon musste er bisher ein Drittel für die Fahrzeug-Miete und ein Drittel für Treibstoff ausgeben, nur sieben Euro blieben ihm als Einkommen. Mit einem E-Tuk-Tuk hingegen kann er 11 Euro am Tag behalten.“
Tuk-Tuks nutzen überschüssigen Strom
Bei Sunny Tuk-Tuk montieren 3 der Mitarbeiter vorproduzierte Einzelteile, die aus dem Ausland importiert werden, zu fertigen Fahrzeugen zusammen. Sunny Tuk-Tuk ist auch nach der Produktion verantwortlich für die Dreiräder. Das Unternehmen verwaltet und wartet seine Flotte und vermietet die Fahrzeuge an Fahrer.

Die E-Tuk-Tuks fahren in einem 60 Kilometer langen Abschnitt der Küste Kenias, der 30 Kilometer südlich von Diani Beach beginnt und im Norden bis in die Vororte von Mombasa reicht. In Zukunft werden wir den Taxifahrern ermöglichen, ihre Fahrzeuge auch an anderen atmosfair Standorten aufzuladen. atmosfair betreibt weitere Solaranlagen für elektrisches Kochen an Schulen oder für Wasserkioske, deren Produktionsüberschuss sich sinnvoll für E-Tuk-Tuks nutzen lässt.
Bei unseren Klimaschutzprojekten schaffen wir langfristige Infrastrukturen. Indem wir sowohl die kostengünstige Produktion der Fahrzeuge als auch die Versorgung mit regenerativem Strom ermöglichen, stellen wir sicher, dass die e-Tuk-Tuks eine attraktive Alternative darstellen – für Fahrer und Nutzer. Zusätzlich profitieren unsere bestehenden Solarprojekte davon, dass sie ihre Anlagen besser auslasten können. So setzen wir unsere Ressourcen bestmöglich ein.
Saubere Mobilität an Kenias Küste
Tuk-Tuks bewerkstelligen zusammen mit „Matatu“ Kleinbussen und „Bodaboda“ Motorradtaxis den Großteil des Nahverkehrs in der Küstenregion Kenias. Die Tuk-Tuks vereinen dabei die Vorteile der flexiblen Nutzung eines Motorradtaxis mit dem Komfort eines Sonnen- und Regenschutzes. Indem wir elektrisch betriebene Tuk-Tuks bauen, sorgen wir in den Küstenstädten nicht nur für weniger Lärm und sauberere Luft. Wir erhöhen auch den Wirkungsgrad unserer Solaranlagen, indem wir überschüssige Energie nutzen. So sparen wir pro Fahrzeug und Jahr drei bis vier Tonnen CO₂ ein, die ein mit fossilen Treibstoffen betriebenes Tuk-Tuk im selben Zeitraum ausstößt. Mit diesem Pilotprojekt testet atmosfair die Machbarkeit und das CO₂-Einsparpotential von elektrischen Kleinfahrzeugen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase planen wir, die Einsparungen zertifizieren zu lassen.