Dalavé, Togo, Juli 2025. atmosfair hat in Togo die erste Agri-Photovoltaik-Anlage des Landes errichtet, gemeinsam mit der einheimischen Firma SUNtec. Die Anlage speist erneuerbaren Strom ins togolesische Netz und senkt so die Abhängigkeit des Landes von Importen. Im Schutz der Solarpaneele gedeiht Gemüse, das dank der mitinstallierten Tröpfchenbewässerung effizient mit Wasser versorgt wird.
„Bei der Elektrizität ist das Land weitgehend von Importen abhängig. Und der Strom, den das Land selbst produziert, stammt zum großen Teil aus fossilen Quellen. Die Sonne stellt uns hier ein großes Potenzial an Energie zur Verfügung – es gilt, diese Ressource gezielt zu nutzen,“ erklärt atmosfair Projektmanager Kevin Möller. Nach Netzanschluss erzeugt die Anlage mit 4.800 Solarpaneelen jedes Jahr 3.000 Megawattstunden sauberen Strom und vermeidet 2.000 Tonnen an CO₂-Emissionen.

Klimaschutz über die nationalen Ziele hinaus
Die CO₂-Einsparungen aus dem Projekt werden nach Artikel 6.4 des Pariser Abkommens verrechnet. Das bedeutet, dass sie zusätzlich zu den Klimaschutzmaßnahmen erfolgen, die Togo selbst plant. atmosfair hat bereits die nötige Zusage von der togolesischen Regierung erhalten, mit denen sie die zertifizierten Minderungen an atmosfair überträgt. Jedes Jahr spart das Projekt insgesamt 10.000 Tonnen CO₂ ein. Togo selbst will seine Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 20 Prozent gegenüber dem Business-As-Usual-Szenario senken. Gegenwärtig belaufen sich die Emissionen auf rund 2,5 Millionen Tonnen CO₂ im Jahr.

Die Anlage steht in Dalavé, rund 40 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lomé. Gebaut wurde sie von der togolesischen Firma SUNtec und ist erst der Anfang: Insgesamt sind sechs Agri-Photovoltaik-Systeme geplant. Diese sollen dann 70.000 Menschen mit 15.000 Megawattstunden Strom versorgen, was knapp einem Prozent des Strombedarfs in Togo entspricht. Die Förderung von atmosfair ermöglicht die Kombination von Solartechnik und landwirtschaftlicher Nutzung, ein Konzept, das es in Togo bislang noch nicht gibt und teurer ist als herkömmliche Solaranlagen.

Höhere Erträge dank Tröpfchenbewässerung
Unsere Agri-Photovoltaik-Systeme liefern den Menschen in Togo nicht nur grünen Strom. SUNtec nutzt einen kleinen Teil der Elektrizität dazu, um Pumpen anzutreiben, die Felder unterhalb der Solarpaneele bewässern. „Mit dem Tröpfchensystem führen wir den Pflanzen genau so viel Wasser zu, wie sie brauchen. Damit sind jetzt zwei Ernten jährlich möglich und wir können die Felder das ganze Jahr über bewirtschaften – sogar in der Trockenzeit!“ erklärt Prinz Lorenzo K. F. Kuegah, Generaldirektor von SUNtec.
Die Agri-Photovoltaik-Systeme in Dalavé und Kpessi entstehen in sogenannten „Agropoles“, wo die togolesische Regierung Unternehmen aus der Nahrungsproduktion ansiedelt und so die lokale Wirtschaft stärkt. Diese Firmen benötigen elektrische Energie, die sie indirekt von unseren nahegelegenen Photovoltaik-Systemen beziehen.
Auf den Äckern unter den Photovoltaik-Anlagen wachsen unter anderem Tomaten, Salate und Okraschoten, aber auch Kräuter wie Artemesia. Die Solarpaneele schützen die Pflanzen sowohl vor zu intensiver Sonneneinstrahlung als auch vor Starkniederschlägen, die im Zuge der Erderwärmung zunehmen. Somit leistet die Anlage auch einen Beitrag zur Klimaanpassung.

Luftaufnahme des ganzen Agri-Fotovoltaik-Systems von Dalavé mit einer Spitzenleistung von zwei Megawatt.