Oft wird vermutet, dass solche Kompensationen nur zur Beruhigung des Gewissens dienen, damit man weiterhin fliegen kann. Im Rahmen eines vom Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Kassel koordinierten Forschungsprojektes unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Ziegler und Dr. Claudia Schwirplies (jetzt Universität Hamburg) wurde jedoch das Gegenteil gezeigt: Nutzer von Kompensationsangeboten sind vor allem Menschen mit hohem Umweltbewusstsein, denen Klimaschutz wichtig ist und die auch in anderen Bereichen klimafreundlich konsumieren. Prof. Ziegler sagt ganz klar: „CO₂-Offsetting ist definitiv kein Ablasshandel, sondern ermöglicht den Ausgleich von schwer vermeidbaren Emissionen, was insgesamt zu mehr Klimaschutz führen sollte.“
Das bereits abgeschlossene Gesamtprojekt war Bestandteil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Förderschwerpunkts „Ökonomie des Klimawandels“. Die angesprochenen Ergebnisse wurden in zwei internationalen ökonomischen Fachzeitschriften publiziert:

https://www.tandfonline.com/eprint/gnCxvHvfG8sMn279BQE9/full
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0928765515300440

Einen Überblick über alle bisherigen Studien von Prof. Ziegler zum Thema CO₂-Kompensationen finden Sie auf den folgenden Folien, die Herr Ziegler für eine Präsentation im Januar 2019 im Rahmen der Ringvorlesung Ökonomik & Moral an der Universität zu Köln angefertigt hat:

Dürfen wir dank Offsetting Maßnahmen mit ruhigem Gewissen fliegen? 
Ringvorlesung Ökonomik & Moral, Institut für Wirtschaftspolitik, Universität zu Köln 14.01.2019