Anfang November 2018 besucht unsere Projektmanagerin Janine Adler Ghana, um den Ausbau von Solarkiosken in besonders entlegenen Gemeinden vorzubereiten. Zusammen mit dem lokalen Partnerunternehmen Sunhut Enterprise und dem deutschen Unternehmen Villageboom will atmosfair die Verbreitung von Solar Home Systemen unterstützen. Dafür muss als einer der ersten Schritte eine Local Stakeholder Consultation (LSC) durchgeführt werden, die Hauptanlass der Reise ist. Die LSC ist eine Voraussetzung, um sich später die CO2-Reduktionen anrechnen lassen zu können. Bei dieser holen wir Meinungen von Nutzern, Ministerien, Unternehmen u.v.a. ein und berücksichtigen diese für die weitere Umsetzung wie z.B. Gestaltung der Produkte oder die Auswahl der Zielregionen. Einmal vor Ort, besuchte Janine gleich einige der Dörfer, die von den Solarkiosken bereits profitieren oder noch profitieren werden. Unsere Projektmanagerin wurde von Edward Osew, CEO und Gründer von Sunhut Enterprise, dem Projektpartner vor Ort, die ganze Woche über begleitet. Solch ein Besuch im Projektland ist aufregend, denn unsere Mitarbeiter lernen ihre Partner persönlich kennen, sprechen mit bestehenden oder zukünftigen Nutzern der Solar Home Systeme und können sich ein realistisches Bild von den Gegebenheiten vor Ort machen wie z.B. der Zugänglichkeit der Gemeinden.

Aber worum genau geht es in diesem Projekt? Interessenten an Solarlampen und Solar Home Systemen können im Solarkiosk ein Fach mieten, dem auch jeweils ein Geldfach zugeordnet ist. Der Kiosk befindet sich immer möglichst zentral und gut erreichbar im Dorfkern. In diesen Fächern können sie ihre Handys oder auch Solarlampen aufladen. Solarmodule auf dem Dach des Solarkiosks erzeugen den Strom, um die Endgeräte aufzuladen. Dabei haben sie zwei Optionen: 1) Sie zahlen ausschließlich für das Aufladen ihrer Telefone und/oder Solarlampen oder 2) Sie zahlen zusätzliches Geld ein, um schrittweise ein eigenes Solar Home System zu erwerben. Kioskagenten entleeren die Geldfächer wöchentlich. Schritt für Schritt erwerben die Kunden so eine Lampe, eine Powerbank, ein 10-Watt-Solarmodul (ab diesem Moment können sie ihre Artikel von zu Hause aus laden), ein Radio und eine zweite Solarlampe.

Um möglichst viele Haushalte im Dorf zu gewinnen, erhalten die Nutzer bei beiden Optionen zu Beginn eine gebrauchte Lampe kostenlos, die später gegen eine Neue, ihre eigene, ausgetauscht wird, sobald sie genügend Geld in ihre persönliche Zahlungsbox eingezahlt haben (rent-to-own). Nach dem letzten Kauf eines dieser Produkte wird das nun freigewordene Schließfach einem neuen Kunden zugewiesen, um den Prozess erneut zu starten.

Die Solar Home Systeme sind wesentlich sicherer und sauberer als die derzeitigen Beleuchtungsalternativen, wie zum Beispiel Kerosinlampen, die sowohl die Gesundheit der Nutzer als auch die Umwelt gefährden. Durch eine zuverlässigere, effizientere und sauberere Energiequelle können die Menschen die Abendstunden für Bildungs- und soziale Aktivitäten nutzen. Die digitale Kommunikation wird durch die Lademöglichkeiten für Mobiltelefone und sogar Stromversorgung für Tablets verbessert. Solargeräte können auch von kleinen Geschäften genutzt werden, um ihre Öffnungszeiten zu verlängern und/ oder das Aufladen von Batterien anzubieten.

Die Zukunft ist vielversprechend in den Dörfern Ghanas! Wir werden mehr über den Fortschritt dieses Projekts berichten.