Cotopaxi, Ecuador, November 2025. atmosfair-Pflanzenkohle wird jetzt auch in Südamerika produziert. Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerfirma Nina Energy, einem ecuadorianischen Technologieanbieter und -entwickler, nehmen wir eine Pyrolyseanlage in Cotopaxi in Ecuador in Betrieb. Die Anlage verwandelt Holzabfälle aus ökologischer Forstwirtschaft in Pflanzenkohle, die anschließend genutzt wird, um Fruchtbarkeit von Ackerböden zu erhöhen und gleichzeitig für negative Emissionen sorgt – ein wichtiges Instrument für den Klimaschutz. Außerdem kurbelt die Produktion die lokale Wirtschaft an, indem sie Arbeitsplätze schafft und innovative Technologien in Ecuador voranbringt.

„Hier in Cotopaxi ist unsere erste Pilotanlage einsatzbereit. Sie wird jedes Jahr 900 Tonnen an Holzresten in Pflanzenkohle verwandeln. So erhalten die Abfälle, die nach der Holzernte überall herumliegen, endlich eine Funktion,” erklärt Andrés Novillo, Gründer und Geschäftsführer von Nina Energy. Das Unternehmen setzt eigene Technologie für den Pyrolysereaktor ein, atmosfair steuert einen Teil der Finanzierung bei. Der Reaktor stellt aus den 900 Tonnen an Holzresten 300 Tonnen Pflanzenkohle her. Auf den Feldern ausgebracht, werden so 600 Tonnen CO₂ dauerhaft der Atmosphäre entzogen und im Boden gebunden.
Restbiomassen aus umweltverträglicher Forstwirtschaft
Die Anlage nutzt Reste aus dem nahegelegenen Forst von Aglomerados Cotopaxi, am Rand des gleichnamigen Vulkans gelegen. „Dieser Forst liegt in den Anden auf über 3.000 Metern Höhe. Dort kann kein Regenwald wachsen, so dass der Nutzwald keinen wertvollen Primärwald verdrängt. Als der Forst vor 50 Jahren angelegt wurde, befand sich hier nur Weideland mit geringer Biodiversität,” so atmosfair Projektmanager Francesc Grau. Ein Viertel der Ländereien von Aglomerados Cotopaxi stehen unter Naturschutz. Diese 5.000 Hektar bewirtschaftet das Holzunternehmen nicht und überwacht regelmäßig deren Biodiversität in Zusammenarbeit mit einer lokalen Universität, um die einheimische Vegetation zu schützen und die Wasserflüsse zu überwachen.

Die Bäume auf den Forstflächen werden nach einer Wachstumsphase von fünfzehn Jahren gefällt, das Holz gelangt dann vorwiegend in die Möbelproduktion. Schnittreste aus der Holzernte werden nur zum Teil verwendet, um den Energiebedarf für die Holzverarbeitung zu decken. Der Rest verrottete bislang ungenutzt. atmosfair kofinanziert das Aufsammeln dieser Reste vom Waldboden und ihren Transport zur Pyrolyseanlage. Baumstümpfe und besonders kleine Reste verbleiben im Wald, um dem Boden ausreichend Nährstoffe zuführen.

Negative Emissionen und Nährstoffe für Ackerböden
Während der Pyrolyse erhitzen wir die Abfälle in einer sauerstoffarmen Umgebung auf Temperaturen von über 650 Grad Celsius. Dabei entweichen heiße, energiereiche Gase aus dem Holz, die wir verbrennen, um die Erntereste vor Einsatz in der Pyrolyseanlage zu trocknen. Nach dem Prozess bleibt eine sehr stabile Form von Kohlenstoff als Pflanzenkohle zurück, die mit Nährstoffen angereichert die Fruchtbarkeit von Feldern verbessert.
Die Pflanzenkohle ersetzt industriell hergestellten Mineraldünger, dessen Produktion und Einsatz Treibhausgase freisetzen und der in Ecuador weit verbreitet ist. Dünger auf Pflanzenkohle-Basis ist nicht nur günstiger, sondern auch wesentlich klimafreundlicher. Er bindet Kohlenstoff langfristig im Boden, den die Bäume während des Wachstums aus dem CO₂ der Atmosphäre gezogen haben.



Teilen
Twittern