Elementaitasee, Kenia, September 2025. atmosfair baut seine erste Direct Air Capture (DAC)-Anlage gemeinsam mit Octavia Carbon. Die Anlage scheidet derzeit bereits CO₂ aus der Luft ab und wird das CO₂ ab 2026 am Standort in unterirdischen Basaltschichten dauerhaft einspeichern. Octavia Carbon, unser lokaler Partner für das Projekt, ist ein DAC-Technologieentwickler mit Sitz in Nairobi. Er nutzt Strom aus Geothermie , um den Energiebedarf von DAC zu decken.

„Mit der neuen Technologie scheiden wir CO₂ aus der Luft ab und speichern es per Mineralisierung dauerhaft in tiefen Gesteinsschichten ab. Diese Negativemissionen sind notwendig, um bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Insbesondere freuen mich der Standort Kenia und Partner Octavia Carbon, denn das Verfahren bietet auch neue wirtschaftliche Perspektiven für Afrika und stärkt die internationale Zusammenarbeit gegen die Klimaerwärmung.“

erklärt atmosfair Geschäftsführer Dietrich Brockhagen beim Besuch der Baustelle in Elementaitasee. Hier statten Techniker zwölf Meter lange Container mit Adsorptiosmodulen aus, die im ersten Schritt zusammen jedes Jahr bis zu ca. 40 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre abscheiden werden. Der Ausbau auf 100 Tonnen CO2 jährlich soll bis Anfang 2026 erreicht werden.

Das Kohlenstoffregister Puro.earth wird diese negativen Emissionen überprüfen und atmosfair dafür zertifizierte CO₂-Entfernungen ausstellen.

CO₂-Entfernung mittels Geothermie

Octavia Carbon-Gründer Duncan Kariuki erklärt, warum sich der Standort am Elmenteitasee besonders gut für DAC-Anlagen eignet: „Hier im Ostafrikanischen Graben ist die Erdkruste sehr dünn. Bereits in geringer Tiefe herrschen hohe Temperaturen, die wir für Geothermie nutzen. Auch zum Speichern von CO₂ ist der Standort perfekt: Hier gibt es Vulkangestein, wo sich Kohlenstoffdioxid langfristig speichern lässt.”

Octavia nutzt am Standort zu 100 % erneuerbaren Strom, der lokal aus Geothermie gewonnen wird.

Dauerhafte CO₂-Speicherung in Vulkangestein

In jedem Container befinden sich vier DAC-Module, in denen ein Gebläse die Umgebungsluft durch Abscheideapparate leitet. Dort herrschen zunächst niedrige Temperaturen und ein hoher Luftdruck. Unter diesen Bedingungen binden sich die CO₂-Moleküle an ein Absorber-Material, während der Rest der Luft weiterströmt. Im nächsten Schritt wird die Luftzufuhr gestoppt, wodurch ein Vakuum entsteht. Bei gleichzeitig erhöhter Temperatur lösen sich die CO₂-Moleküle wieder aus dem Absorber. Dieses Gas aus hochkonzentriertem Kohlenstoffdioxid verflüssigt Octavia, bevor es am selben Standort von einer Partnerfirma tief in vulkanisches Gestein injiziert wird. Dort wird der Kohlenstoff in festen Karbonaten mineralisiert und somit langfristig in Gestein gebunden.

Der Container von atmosfair ist erst der Anfang: Octavia Carbon plant gegenwärtig den weiteren Ausbau am Standort. Nach Fertigstellung des gesamten Komplexes will Octavia jedes Jahr insgesamt 1.500 Tonnen Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre abscheiden.