Am heutigen Freitag gehen wieder in zahlreichen Städten in Deutschland und weltweit Schüler auf die Straße, um entschiedenes Handeln gegen den Klimawandel einzufordern. Die Mehrheit der Deutschen unterstützt die Proteste, wie auch wir bei atmosfair. Darum sind wir heute alle in grün gekleidet, als Zeichen der Solidarität mit der Bewegung Fridays for Future. Aber wie viele andere Menschen, die die Schülerstreiks als positives Signal an die Politik sehen, sind wir nicht auf der Straße mit dabei. Weil wir am effektivsten zum Klimaschutz beitragen, indem wir unsere Zeit und Energie in unsere Projekte zur CO2-Vermeidung investieren. Wir ziehen am selben Strang, wenn auch auf eine unterschiedliche Weise.

Daumen hoch für Fridays for Future

Was kann ich persönlich tun? Jeden Freitag neue Tipps

Und wir glauben, dass das jeder tun kann. Auch wenn man nicht beim Streik dabei ist, gibt es viele Wege, einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Damit so viele Unterstützer wie möglich dabei mitmachen, stellen wir jeden Freitag auf unseren Social-Media-Kanälen einen neuen Tipp vor, wie man Klimaschutz im Alltag leben kann.

Dazu gehört zunächst ein Blick darauf, wo die meisten CO2-Emissionen entstehen. Nachhaltig wäre ein weltweiter Ausstoß von rund 2,3 Tonnen pro Person pro Jahr. Laut CO2-Rechner des Umweltbundesamtes verursacht jeder Einwohner Deutschlands aber im Schnitt rund 11,6 Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Davon entfallen 21 Prozent auf den Bereich Heizung und Strom, 19 Prozent auf Mobilität, 15 Prozent auf Ernährung und 39 Prozent auf sonstigen Konsum. Die restlichen 6 Prozent sind öffentliche Emissionen. Abhängig vom individuellen Lebensstil können die persönlichen Werte deutlich abweichen. Wer genau wissen will, wo Einsparpotenziale liegen, sollte also seinen Fußabdruck genau errechnen.

 

Quelle: www.uba.co2-rechner.de

Teil 1: Heizung und Strom

Heizung aufdrehen, warm duschen, Licht und Fernseher anschalten – all das verbraucht Energie und verursacht CO2-Emissionen. Wie viel genau, darin unterscheiden sich Haushalte deutlich: In einer energetisch ineffizienten 70-Quadratmeter-Wohnung werden durch das Heizen rund 2,6 Tonnen CO2 pro Jahr mehr ausgestoßen, wie der Heizspiegel von co2online ergibt. Beim Strom kommt noch mal eine halbe Tonne dazu. Diese unnötigen Emissionen zu vermeiden ist nicht nur gut fürs Klima, sondern spart auch Kosten.

Unabhängig davon, wie viel Strom Sie verbrauchen, ist Ökostrom immer sinnvoll – wenn es sich um echten Ökostrom handelt. Wichtig ist dabei, dass die Anbieter ihren Strom tatsächlich aus erneuerbaren Quellen beziehen und in neue umweltschonende Anlagen investieren. Nur so tragen sie zur Energiewende bei. Eine Liste empfohlener Ökostromanbieter gibt es von Robin Wood.

Auch mit emissionsfreiem Strom sollte sorgsam umgegangen werden. Denn der Bau von Anlagen und Leitungsinfrastrukturen verbraucht Ressourcen. Um Ihren Stromverbrauch zu reduzieren, gibt es eine Vielzahl an Stellschrauben. co2online empfiehlt, beim Kauf von Elektrogeräten die höchste Effizienzklasse und die richtige Größe zu wählen. Besonders bei Geräten im Dauerbetrieb wie Kühl- und Gefrierschränken kommt da einiges zusammen. Übrigens schneiden Laptops gegenüber PCs energetisch sehr viel besser ab. Auch durch reine Verhaltensanpassungen sind Einsparungen möglich, die sich in der Summe bemerkbar machen. Als Beispiel: Wasserkocher nur soweit befüllen wie nötig, beim Kochen einen Deckel verwenden, Tiefkühlgeräte regelmäßig abtauen, Wäsche lufttrocknen.

Weniger Heizen ohne zu frieren

Im Gegensatz zu Strom ist Heizenergie aus erneuerbaren Quellen bisher noch ein Nischenmarkt. Einige Anbieter haben Biogas im Angebot, meist als Beimischung zu regulärem Gas. Hinzu kommen sogenannte Klimagas- oder Ökogastarife, bei denen lediglich die CO2-Emissionen durch den Kauf von Zertifikaten kompensiert werden. Die Energiewende bringt das nur begrenzt voran. Daher ist vor allem weniger Gas, Öl und Kohle verbrauchen die beste Option.

Strom sparen ist vielen Verbrauchern in Fleisch und Blut übergegangen. Der deutlich größere Energieposten im Haushalt, nämlich Heizung und Warmwasser, findet deutlich weniger Beachtung. Nun kann man zwar nicht zwangsläufig beeinflussen, wie energiehungrig die eigenen vier Wände sind. Dennoch gibt es auch hier eine Reihe an kostenlosen oder günstigen Methoden, um Verbrauch, Kosten und Emissionen zu senken. Dazu gehört regelmäßiges Entlüften der Heizkörper, richtiges Lüften, Abdichtband für die Fenster, aber auch eine angemessene, nicht zu hohe Raumtemperatur. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Posten Warmwasser, der rund 15 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt ausmacht. Ein Sparduschkopf senkt den Verbrauch erheblich, ohne den Komfort einzuschränken. Weitere Tipps sowie Informationen zur energetischen Sanierung bietet das Portal Heizspiegel.de an.

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Sie wollen mehr über Klimaschutz im Alltag wissen? Dann lesen Sie Teil 2 unserer Serie, klimafreundliche Mobilität, Teil 3, klimafreundliche Ernährung  und Teil 4, klimafreundlicher Konsum.